top of page

Wow! 24 Stunden Rennen in Jesolo

  • Autorenbild: MaxMarzyMotorsports
    MaxMarzyMotorsports
  • 2. Mai 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Mai 2024

1425 Runden, 28 Teams, 24 Stunden. Kartfahren. Sonst nix. Das war unser Wochenende. Dazu noch 16 Stunden An- und Abreise, gefühlte 298 Käse-Schinken Toasts, Red Bull, Kaffee und viel! zu! wenig! Schlaf!


Für Max und alle seine Kollegen im Team war es das erste mal auf dieser Strecke und das erste mal 24 Stunden.


Wir, sind am Freitag spätabends in unserem kleinen Mietcamper auf der Strecke in Jesolo angekommen, haben das Team getroffen, noch kurz den Aufbau für den nächsten Tag besprochen und uns auf die frische Pasta gefreut - erste Enttäuschung, das Restaurant war schon geschlossen und die Kids wollten zu McDonalds.


"Wir" sind übrigens neben mir (dem Papa, Teamchef, Fahrer, Motivator und Finanzier) also noch Max, Ella (die sich im Laufe des Wochenendes als ganz hervorragedes Teammitglied herausstellte und neben der Kontrolle des Gewichtes bei der Einfahrt in die Box noch viele andere Aufgabe suchte, fand und herorragend erledigte...) und Clemens, einen weiteren Fahrer in seinem ersten Rennen, den wir auf dem Weg noch in Innsbruck aufgesammelt haben.


Also haben wir die örtliche Filiale der "goldenen Möve" mit 10 Leuten besucht und mächtig gesündigt.


Dann gings zum schlafen in den Camper, umgebaut, eingerichtet, Dachbett raus, Kids oben, alter Mann unten und gute Nacht.


ree

Bis um halb zwei. Dann begann der Regen. Heftig, laut, störend. Morgens um halb acht immer noch Regen, der Platz nass, die Strecke nass, die Stimmung nicht gut.




Na egal, wir sind ja nicht zum Vergnügen hier. Also die neue wunderbare Regenjacke vom Team angezogen und los gehts :-)


ree


Aufbau der Zelte, die uns in den nächsten 2 Tagen als Box dienen, Verpflegung und jede Menge sonstiges Material aus den Autos und dann zu Teamleiter- und Fahrerbesprechung. Zeitplan aufgrund der nassen Strecke leicht verändert, freies Training für 90 Minuten, also 12 Minuten Fahrzeit und 3 Minuten Wechselzeit für jeden unserer 6 Fahrer.


Dazu muss man sagen, dass unser Team aus Jugendlichen besteht, die in Robert Wagners KartCamp aus Spass angefangen haben. Einige davon haben sich qualifiziert, sind nun im Rennteam von Motorsportaktiv und fahren die AOM, also die offizielle österreichische Meisterschaft, in deren Rahmen 5 Rennen gefahren werden - das erste davon nun eben die 24 Stunden von Jesolo. Alle Alterklassen, Männer und Frauen fahren gleichzeitig. Die Karts werden gestellt und sind alle gleich - nun zumindest fast, dazu später mehr...


Damit es fair bleibt werden die Karts in 3 Gewichtsklassen gefahren und nach jedem Durchgang gewogen, es muss ein gewisses Zielgewicht erreicht und darf nicht unterschritten werden. Fahrer mit Ausrüstung, Kart, Benzin und Benzinverbrauch sowie das teameigene Chassis, - hier beim Teamfoto (von links: David, Max, Team Owner Robert, Lorenzo, Clemens, Laurenz und Gabriel) gut zu sehen - spielen also eine Rolle.

ree

Und die Karts selbst sind natürlich nicht wirklich gleich, die Motoren sind unterschiedlich alt und die Gewichte variieren doch um ein paar Kilo hin und her. Bei unseren ersten Rennen im letzten Jahr war das eine wilde Zettelwirtschaft und manchmal etwas hektisch - die richtige Menge an Zusatzgewicht zu definieren, die in das Kart eingelegt werden müssen um das Zielgewicht zu erreichen und nicht darunter (dann gibt es Strafzeit) aber auch nicht zuviel darüber (das kostet Zeit auf der Strecke) zu liegen.


Also habe ich dieses Jahr die Aufgabe des "Strategen" übernommen und ein recht komplexes Excel Sheet entwickelt um diese Berechnung vorzunehmen und vor Ort anzupassen, wenn es Wechsel in der Fahrerreihenfolge gibt oder ein Kart wegen Defekts getauscht werden muss. Zum Glück hat das alles gepasst und gut geklappt! Wird nun Standard bei alle weiteren Rennen.

ree

Und natürlich schauen wir auch auf die Trainingszeit der Jungs und teilen dann die Reihenfolge der Fahrer ein, auch das klappt natürlich nie wie geplant, auch dazu später. Der Plan für das Rennen sah vor, dass nach Training und Qualifikation zwischen 13 Uhr am Samstag und 13 Uhr am Sonntag 19 Durchgänge mit jeweils ca. 75 Minuten Rennzeit gefahren werden.


Zwischendurch haben wir 1:15 Minuten Zeit um das Kart zu tanken, den Fahrer zu wechseln, das Chassis auf das neue Kart zu schrauben und weiterzufahren.


Die Karts werden in dieser Rennserie vor dem Rennen ausgelost und dann eben gewechselt um die Ungleichheiten der Fahrzeuge auszugleichen. Jeder kriegt also mal "die Rakete und die Gurke", wie es der Rennleiter ausdrückte.


Uns wurde das Kart Nummer 20 zugelost, beim nächsten Wechsel ging es ins Kart Nummer 18, dann 16 usw. - und nach der 2 dann auf die 26. Und da die Karts nicht nach Startnummer (bei uns die 25) sondern nach Kartnummer zum Wechsel gerufen werden verschob sich die genaue Zeit innerhalb der 75 Minuten immer etwas. Auch das will nachts um 4 noch bedacht, geplant und richtig umgestzt werden, 1:15 Minuten sind nicht viel und in der Boxengasse ist immer wildes Gewusel und Hektik.


Jetzt aber freies Training rum, Qualifying!


Max als "erfahrenster" im Team fuhr das Qualifying und damit dann auch den ersten Stint.


1 Runde raus aus der Box, 1 schnelle Runde, 1 Runde zur Startaufstellung und dann waren wir soweit.



Er schaffte es bei 28 Fahrern auf Anhieb auf Platz 18, super Leistung.


Natürlich waren alle sehr nervös, Punkt 13 Uhr fiel die Flagge für den Le Mans Start und los gings.







Im wilden Startgetümmel und durch die ersten Kurven konnte Max noch 2 Plätze gewinnen und kam nach der ersten Runde auf Platz 16 über die Linie. Nach und nach beruhigte sich alles, die Positionen festigten sich und es waren ja noch 23 Stunden und 59 Minuten zu fahren. Also am Anfang nicht zu hektisch, keine Unfälle bauen, nichts kaputt machen. Die Rundenzeiten auf dieser Strecke liegen zwischen 58 und 62 Sekunden, da pendelte sich alles ein. Selbstverständlich gab es ein Live-Timing, alle im Fahrerlager schauten also auf ihre Handies und verfolgten die Zeiten. Wir wurden schneller, die Zeiten passen, etwas Ruhe kehrte ein.


Der erste Durchgang näherte sich dem Ende, das Team, also die Mamas und Papas und anderen Fahrerkids flitzten zur Box - der Ablauf zum Öffnen der 4 Schrauben, die das Chassis (hierin steckt übrigens auch der Transponder für die Zeitmessung) halten, den Transport zum neuen Kart, den Ausbau der Gewichte im alten und Einbau im neuen Kart, die Weitergabe der magnetischen Startnummer auf das neue Kart und so weiter - waren natürlich vorher genau besprochen und klappten meistens ganz gut.



Der nächste Fahrer stieg ein, wieder 75 Minuten Ruhe für das Team - und diesen Ablauf hatten wir nun noch 18 mal vor uns.


Der Nachmittag war entspannt, die Routine hatte sich eingestellt, die Rundezeiten waren recht stabil, keine besonderen Vorkommnisse. Wer nicht fuhr oder am Boxenstop beteiligt war sass rum, aß oder trank etwas, schwätzte oder schlief ein wenig.


Oder saß an der Strecke, motivierte mit der Boxentafel oder über Funk den gerade auf dem Track befindlichen Fahrer.



Erster kleiner Zwischenfall: einer unserer Fahrer kam zu füh an die Box.


Er hatte die Startnummer, über die in die Box gerufen wird, indem sie auf einem grossen Display an der Strecke angezeigt wird, mit der Kartnummer verwechselt. Bis wir gemerkt haben was los ist, war er in der Box und aus dem Auto ausgestiegen, wir haben ihn wieder reingescheucht und aus der Box gejagt und der Fahrer, der eigentlich in die Box sollte hatte zuwenig Platz denn es war ja ein Auto zuviel da. Grosses Durcheinander und Hektik - und beim dann etwas später angesetzten regulären Boxenstop war der junge Mann natürlich traurig und entsetzt über seinen Fehler, der am Ende 2 Plätze gekostet hat.



Aber: sowas passiert, das Team war sehr fair und freundlich und hat ihn getröstet und ihm klargemacht dass keiner sauer ist. Natürlich wurde, halb im Spass und halb im Ernst, vor seinen nächsten Lauf unsere Startnummer mindestens 10 mal abgefragt um sicherzustellen, dass es nicht nochmal passiert...


Langsam wurde es dunkel und kälter, die ersten gingen ins Bett im Hotel, im Camper oder einfach für eine Stunde ins Auto zum schlafen.







Zweiter Zwischenfall in der Nacht: einer unserer Fahrer meldete sich mit Rückenschmerzen ab, konnte nicht mehr fahren. Also umplanen, neu rechnen, Vater und Sohn aus dem Hotelbett geklingelt und zum Rennen gerufen. Auch sowas passiert bei den 24 Stunden von Jesolo.


Langsam wurde es Morgen, die Dämmerung kam, die Sonne zeigte sich. 6 Uhr früh, noch 7 Stunden. Die Routine hatte sich eingespielt, funktionierte, die Reihenfolge der Fahrer stand, alle waren gut drauf wenn auch müde. Noch mehr Kaffee, Red Bull, Chips, Kuchen und Schinken Käse Toast.



ree

ree

Letzter Stint für jeden der Fahrer, alle waren irgendwie happy aber auch traurig, es war schon ein besonderes Erlebnis.


Und dann letzte Runde, alle an der Strecke, die Fahrer kamen durch, Jubel und Applaus. Wir wurden 19., Ziel war Top 20 - passt also. Für ein erstes Rennen mit einem neuen Team hat vieles toll geklappt, ist sehr wenig schief gegangen und das Team als solches, sowohl die Fahrer als auch die Eltern und Betreuer hatten Spass und spürbar grosse Harmonie.


ree

Kuzes entspannen, abklatschen, durchatmen. Dann Abbau, aufräumen, eine schöne Siegerehrung mit Anekdoten und kleinen Geschichten, Verabschiedung und Heimfahrt für alle, für uns wieder mit Zwischenstop in Innsbruck. Das waren lange 24 Stunden und ein sehr langes Wochenende, alle haben alles gut überstanden - und vom 24. - 26.Mai sehen wir uns alle in Cividale wieder. Für uns gibt's zwischendurch noch das zweite ÖTSM Rennen der Saison - drum heisst es ja auch immer "nach dem Rennen ist vor den Rennen".





 
 
 

Kommentare


Klickt Euch durch das Menü um mehr zu erfahren.

Aktuelle Bilder meiner Rennen findet Ihr auch bei Instagram,

zum folgen einfach auf das Logo klicken

  • Instagram

©2023, 2024 und 2025 Max Marzy Motorsports

Impressum: Michael Marzy | michael@marzy.de | +49 151 28996948

http://ec.europa.eu/consumers/odr/

Gestaltung: Michael Marzy

Copyright Bilder: Michael Marzy & Sandra Zoldos

bottom of page